Thomas Tuchel [Trainer]

Ich war da ja früher auch eher Pro-Trainer eingestellt was die Tranferpolitik angeht.

Aber wenn ich mir anschaue was die Trainer teilw. für Spieler fordern, egal ob Kovac, Flick, Nagelsmann oder Tuchel, da bin ich froh, dass wir das nicht machen.

Unsere Transferpolitik ist nicht perfekt, aber da waren immer schon sehr wirre Wünsche dabei.

Rangnick ist da vielleicht ein anderes Kaliber, weil der eher aus der Sportdirektor-Perspektive denkt.

Schau mer mal.

Man kann aber auch Wünsche ablehnen, dennoch auf sie eingehen und Alternativen vorschlagen und das vielleicht sogar nicht am Deadline-Day. Wir waren alle nicht bei den Gesprächen dabei, aber man hat nicht den Eindruck, dass in der Richtung viel passiert ist.
Dazu noch der selbst befeierte lange Anlauf auf die Winterperiode, die mit Dier und zwei hektischen Last-Minute-Schnellschüssen die Frage aufwirft, wofür man so viel Vorarbeit brauchte.
Rangnick wird möglicherweise von einem Engeständnis im Verein profitieren oder daran verzweifeln. Oder - meine Theorie - angesichts dessen absagen.

Im Interview lässt sich zum mehr oder minder versteckten Transferwunsch-Vorwurf drüber hinaus noch ein Vorwurf raushören. Ein Trainer müsse seine Spieler mal "in den Arm nehmen". Von beiden Themen kann man ablesen, dass Tuchel bei Hoeneß relativ schnell durchgefallen ist und damit nicht wie beispielsweise Kovac per Einzelgesprächen mit den Spielern nochmal ein Jahr rüber gerettet wurde (wobei dessen "In-den-Arm-Nehmen" ja auch zweifelhafter Natur war).
This contribution was last edited by Mirwurscht on Apr 27, 2024 at 9:00 AM hours

Man bekommt da aber auch nicht alles mit.
Dier Aufgabe des Trainers ist es halt nicht konkrete Spieler vorzuschlagen. Es soll zumindest meistens nur eine Richtung sein, in die der Trainer will. Für den Rest hast du Sportdirektoren und die Scouting-Abteilung und man weiß auch nicht, wer intern sonst noch zur Debatte stand und woran das letztendlich gescheitert ist.
Es dringen dann immer nur die Namen nach außen, die es weiter in die Verlosung geschafft haben(aus welchen Gründen auch immer).

Dass vieles auch fernab der spitzfindigen Ohren abläuft haben wir im Sommer z.B. an Rulli gesehen, der wohl einen Tag nach der Verletzung nach München hätte reisen sollen.

Tuchel wollte leadership in der Mannschaft, dafür waren diese Transfers gedacht. Das fehlt uns seit Jahren, weil wir mittlerweile nur noch „Möchtegern-Leader“ auf dem Feld haben.
Das sollte mittlerweile klar sein.
Selbst dier zeigt mittlerweile mehr Präsenz auf dem Platz als Goretzka und co.

Ich war auch ein großer Gegner dieser Ü30-Transfers, meines Erachtens ist es aber so, dass Tuchel in der Sommerpause einen Umbruch einläuten wollte, da ihm klar war, wie durch diese Truppe ist und dass es komplett neue Strukturen und Hierarchien braucht. Das wurde abgelehnt, also kamen in seiner Verzweiflung halt günstigere Wünsche wie Dier oder Trippier, Walker war ja schon recht zu Beginn. Der sollte vor allem als Führungsspieler kommen, von denen wir ja auch bis auf Neuer, Müller und Kane keine guten haben. Nur sind der Torwart und der Mittelstürmer halt selten für eine echte Führungsrolle geeignet, Müller ist Ergänzung. Also ich glaube nicht, dass diese Spieler als kurzfristige Erfolgsgarantie kommen sollten, sondern um die Hierarchie zu stärken.

Tuchel wurde bei Bayern vor die Quadratur des Kreises gestellt. Er muss sofort Erfolg haben wie jeder bayern Trainer.

Tuchel wollte einen Umbruch, weil sich eine Sättigung eingestellt hat bzw es keine gesunde Hierarchie n der Mannschaft gibt. Die 95 Generation ist ihren eigenen Anspruch schuldig geblieben. Nach RL musste man daher teuer mit Kane nachrüsten. Die 100 Mio Ablöse bezahlte man nicht nur für dessen sportliche Qualität, sondern weil man dringend einen Eckpfeiler für die Hierarchie benötigte.

Ich verstehe die Aussage von Uli zu Tuchel so, dass sie aus dem Zusammenhang gerissen wurde, damit er ein contra Argument zu TT hat. Bayern kann nur mit den Pavlovics, Tels oder Musialas die CL nicht gewinnen. Die Münchner flankiert werden von Führungsspielern. Weil diese nicht da sind in ausreichender Anzahl hat TT Spieler wie Walker oder Rice gefordert.

In der aktuellen Situation müssen Führungsspieler geholt werden. Mit Dier kam ein erfahrener Spieler, der seine Erfahrung ausspielen kann. Leverkusen hat mit Xhaka genau so jd geholt. Ein kluger Griff von Rolfes und Alonso.

Die Personen, die Tuchel wollten, hat man ein paar Monate später gefeuert. Kahn und Brazzo war es ganz offensichtlich nicht klar, dass Tuchel weder ein Fusballehrer ist, der Spieler weiterentwickelt, boch das er für einen Defensiv-Block-Einzelaktionen Fußball steht.

Dabei hat uns über viele Jahre das genaue Gegenteil Erfolg gebracht. Offensiver vertikaler Fusball mit klarem Stellungsspiel, klaren Offensivplänen.


Dementsprechend war es folgerichtig, das man sich getrennt hat. Vernutlich hat man gehofft, Tuchel lenkt über den Sommer hin ein. Das war eben der große Fehler. Man hätte ihn bereits im Sommer wieder tauschen sollen. Aber man hat sich mal wieder von der Meisterschaft blenden lassen. Und dann kam es wie es eben kam. Katastrophale Vorbereitung, klatsche im ersten Finale, Pokal aus, permanente unüberzeugende Spiele. Das die Spieler nie überzeugt vom Ttainer waren, konnte man ebenso merken.

Ich weiß nicht, was man sich im Sommer gedacht hat. Das man für einen Tuchel seine gesamte Identität des Spielstils aufgibt oder das er sich ändert? Beide Fälle wären katastrophal und deshalb hat man sich (zu spät) folgerichtig für eine Trennung entschieden.

Ich halte das für eine falsche Annahme. Das Problem sind nicht die Führungsspieler, denn davon haben wir genügend.

Das Problem war, dass die Führungsspieler sportlich nicht vorangehen konnten. Neuer (verletzt), Müller (über den Zenit), Kimmich (außer Form), Goretzka(außer Form), Coman (verletzt), De Ligt (verletzt, außer Form).

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Leute wie Walker oder Trippier sich mal eben an die Spitze der Hierarchie setzen. Auch bei einem Rice würde ich das anzweifeln.

Ich glaube insgesamt nicht daran, dass man so etwas einfach von außen machen kann.

Ich denke es ist völlig natürlich, dass Spieler die 7 Jahre in Folge die Liga gewinnen, dort nicht mehr an die Leistungsgrenze kommen. Da braucht man ein paar Hungrige, die nachschieben.

Aber erst die Leistung, dann der Führungsanspruch.

Xhaka hätte in München sicher nicht so funktioniert wie in Leverkusen.

Die aufgezählten Spieler sind keine Führungsspieler, sondern tw Möchtegernführungsspieler. Du kannst kein Führungsspieler sein, wenn dieser Anspruch nicht durch eine Leistung untermauert wird.

Müller ist deswegen noch wichtig, weil dessen Wort noch Gewicht hat und er derzeit in der Aussendarstellung der Mannschaft unersetzlich ist. Kimmich und Goretzka haben leistungstechnisch ihren Anspruch nicht rechtfertigen können. Welche Akzeptanz sollten sie denn erwarten können. Die Szene zwischen Kimmich u Rüdiger bei der N11 sprach Bände.

Die Generation hinter Neuer Müller, also Kimmich, Goretzka, Coman, Gnabry, Sane hat es nicht geschaffte aus diversen Gründen in der Hierarchie unangefochten oben zu stehen. Aus meiner Sicht müsste jetzt entweder von unten Spieler nachkommen oder Bayern muss dieses Vakuum über Zugänge im Alter 25-30 füllen.

Warum hat Pavlovic so einen kometenhaften Aufstieg hingelegt? Der kann Fussball spielen und hebt das ZM direkt auf ein anderes Level. Die Mannschaft hat das kapiert und entsprechend wird der gesucht bzw darf auf dem Platz schon jetzt dirigieren.

Kimmich, Goretzka oder Coman haben doch selbst bei Topform nicht gezeigt, dass sie gute Führungsspieler sind. Coman ist sowieso ein Individualist, der mit Führung der Mitspieler nichts am Hut hat, Kimmich versucht sich als Führungsspieler zu positionieren, ist aber spieltaktisch viel zu undiszipliniert, um als Beispiel voranzugehen und dementsprechend auch ernstgenommen zu werden, s. die N11-Doku, während Goretzka mit seiner fehlenden Konstanz und seinen persönlichen Geisterspielen sowieso rausfällt, um ein verlässlicher Führungsspieler zu sein. Bleiben Neuer, de Ligt und Müller, bei denen aus Leistungs- und Verletzungsgründen eben auch Vakanzen vorhanden waren.

Xhaka wäre in diese Mannschaft als einziger 6er gegangen und hätte ihr genauso den Stempel aufgedrückt wie in Leverkusen, daran besteht m.E. trotz des hypothetischen Szenarios wenig Zweifel.